Grußwort des Pfarrers/Leitungsteams

(Sabine Kalkmann)

(September 2025)

Als ich in den vergangenen Tagen wieder einmal auf der B65 unterwegs war, stand am Straßenrand ein großes Plakat: Erntedankfest in Sülbeck.
Meine Gedanken wanderten zu den unzähligen Erntedankfesten, die ich bereits erleben durfte und überhaupt zu der Frage, für was ich alles dankbar bin…

Danke! – für die vielen kleinen und großen Dinge, die ich „besitzen“ darf: ein Dach über dem Kopf, ein Bett, Essen und Trinken, einen Arbeitsplatz, Gesundheit / medizinische Versorgung, Bildung, Frieden in meinem Land, soziale Absicherung usw.

Danke! – für die vielen Menschen, denen ich begegne: auf der Straße, an der Kasse, in den Pfarreien, in den Einrichtungen für Senioren, im ÜPE-Team, die Kollegen und Kolleginnen, die Familie und Freunde usw.

Danke! – für die vielfältige Unterstützung und ein Lächeln: von Bekannten und Fremden, von Kindern und Älteren, von Menschen, die „dafür Geld erhalten“ und Ehrenamtlichen usw.

Sie merken: auch wenn es immer wieder – auch in unserer Kirche – Ernte-dank heißt, so geht der Dank doch viel weiter! Dankbarkeit ist eine Haltung, die deutlich macht: ich darf mich wissen in einem größeren Zusammenhang, der nicht bei der Dankbarkeit für Nahrung stehen bleiben darf. Diese Haltung macht innerlich stark, sie beeindruckt. Dankbarkeit darf auch nicht auf die Tage im Oktober (oder in diesem Zeitrahmen) beschränkt sein – das leuchtet uns schnell ein… doch: halten wir uns auch daran? Wie oft erfahre ich, dass manche Dankbarkeit auf besondere Tage beschränkt bleibt wie Geburtstag, Muttertag, Hochzeitstag, Erntedank. Wenn Dankbarkeit eine Haltung ist, dann ist sie immer vorhanden und darf auch gerne zum Ausdruck kommen. Da braucht es keine großen Geschenke – auch wenn dies natürlich auch schön ist – sondern Wertschätzung, Nähe und Offenheit. Es braucht Liebe und das Bewusstsein, dass im Grunde nichts selbstverständlich ist – sondern alles Geschenk.

Darum empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit für den, der uns alles schenken will und dem der Erntedank-Tag gilt: Gott selbst. Aus nicht-zu-klein-zu-denkender Liebe zu uns schenkt er uns alles, ja, er schenkt sich selbst! Ein größeres Geschenk kann niemand machen! Und darum ist es so wichtig, dass wir (wenigstens an einem Tag im Jahr) aus vollstem Herzen Danke sagen!

Ob diejenigen, die das Plakat an der B65 aufgestellt haben, daran gedacht haben, bleibt fraglich. (Es wäre erfreulich!) Umso mehr dürfen wir daran erinnert werden mit diesen kleinen Zeilen.

Ich weiß: Sie alle haben diese Haltung. Bauen wir sie aus – und/ oder machen sie uns (erneut) zu Eigen!

Danke!

Ihre S. Kalkmann, Gemeindereferentin